Wasserplanzen - Holly Aquaristik

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Wasserplanzen

Tipps und Tricks

Was macht die Faszination eines Aquariums aus? Wenn Sie einmal jemanden fragen, der versunken ein Aquarium betrachtet, werden Sie häufig die Antwort hören: „Es ist irgendwie alles zusammen, die Farben und die Bewegungen der Fische, das satte Grün und die Formen der Wasserpflanzen“. Zu einem optimal funktionierenden Aquarium gehören gesunde und gut wachsende Aquarienpflanzen! Leider werden Pflanzen häufig immernoch als Deko-Material angesehen, das „irgendwie“ dazugehört. Paludarien - oben Terrarium und unten Aquarium - verbinden zwei Welten.

Die tatsächlichen Leistungen der Pflanzen sind unglaublich vielfältig und zwingend notwendig für ein funktionierendes Aqua-System. In unseren Aquarien pflegen wir Fische, die eine „tropische“ Temperatur von 24 - 28 °C benötigen. Die Auswahl der Pflanzen sollte so erfolgen, dass das Temperaturoptimum der Wasserpflanze in diesem Bereich liegt. Natürlich sollte das Wasser sauber und frei von Schadstoffen sein, damit die Lebensumstände für Pflanzen und Fische optimal sind. Die hier empfohlenen Wasserwerte sind Richtwerte für ein „normales“ Gesellschaftsaquarium. Die Wasserwerte können Sie schnell mit Test-Sets oder mit Messgeräten bestimmen.

Empfohlene Wasserwerte
Temperatur: 24 - 28 °C
pH-Wert: 6,5 - 7,4
Gesamthärte (GH): 6 - 16 °dH
Karbonathärte: 3 - 10 °dH
Ammoniak: 0,0 mg/l
Nitrit: 0 mg/l
Nitrat: bis 25 mg/l
Phosphat: bis 0,5 mg/l

Heizung
Um den Pflanzen eine optimale Nährstoffversorgung zukommen zu lassen, empfiehlt sich eine Bodenheizung. Diese sollte möglichst leistungsschwach sein und ein sehr langes Kabel haben, damit die Wärmeenergie auf eine möglichst große Fläche verteilt wird. Das Wasser zirkuliert durch den Bodengrund und die Pflanzenwurzeln werden immer gut mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Der Bodengrund wird zu einem Biofilter mit riesiger Oberfläche.

Licht
Pflanzen benötigen Licht, um Photosynthese zu betreiben. Hierbei stellen sie aus Kohlendioxyd, Wasser und Licht einen hochwertigen Zucker (Glukose) her. Die Glukose dient als Grundstoff für den weiteren Stoffwechsel der Pflanzen. Da die meisten von uns gepflegten Aquarienbewohner aus hellen tropischen Regionen stammen und in vergleichsweise dunklen Wohnungen stehen, muss zusätzlich beleuchtet werden. Es stehen uns eine Vielzahl von Beleuchtungssystemen zur Verfügung, so dass alle Wünsche von Pflegling und Pfleger erfüllt werden können. Wir empfehlen eine Tageslichtlänge von 7 - 9 Stunden. Bei längeren Beleuchtungszeiten ist die Gefahr der Algenbildung zu groß. Eine Zeitschaltuhr bringt den nötigen konstanten Rhythmus. Als groben Richtwert für die Beleuchtungsstärke in einem Süßwasseraquarium kann man 0,3 Watt pro Liter Aquarienwasser rechnen.

Düngung
Bei der Düngung von Pflanzen gibt es eine einfache Regel: Die Fass-Regel. Stellen Sie sich ein Holzfass mit unterschiedlich langen Fassbrettern vor. Jetzt lassen Sie mit einem Schlauch Wasser in das Fass. Das Wasser wird nur bis zur Höhe des kürzesten Brettes steigen, dann läuft es aus dem Fass heraus. Genauso verhält es sich mit dem Pflanzenwachstum und den Nährstoffen. Sobald ein Nährstoff aufgebraucht ist, wächst die Pflanze nicht mehr weiter, obwohl die anderen Nährstoffe ausreichend zur Verfügung stehen. Sie sehen also, wie wichtig eine ausreichende und kontinuierliche Pflanzendüngung ist. Vor einem übermäßigen Algenaufkommen durch hohes Nährstoffangebot müssen Sie bei gesundem Pflanzenwuchs und richtiger Düngung keine Angst haben, denn die „wuchernden“ Aquarienpflanzen entziehen den Algen schnell die Nährstoffe und haben einen Wuchsvorteil. Gute Dünger für Aquarienpflanzen sind so aufgebaut, dass nur wenig Stickstoffverbindungen enthalten sind.

Eisen
Eisen ist für Pflanzen sehr wichtig, da es zur Herstellung des Blattgrüns (Chlorophyll) benötigt wird. Ohne Blattgrün ist auch keine Photosynthese möglich. Pflanzen mit Eisenmangel sind gelblich-durchsichtig (Chlorose).

Lateritbodengrund oder Nährsubstrate
Das ist auch die den Verhältnissen in der Natur entsprechende Düngemethode. Laterit ist ein stark eisenhaltiger Bodengrund aus den Tropen und wird in den Aquariengrund eingearbeitet. Das Laterit wird unter 1/3 des Aquarienkieses gemischt und als unterste Schicht in das Aquarium eingebracht. Die restlichen 2/3 Kies werden darüber geschichtet. Die Pflanzen greifen dann mit Ihren Wurzeln auf dieses Eisenreservoir zurück. So funktionieren auch die anderen Nährsubstrate.

Wasserpflanzen Neueinrichtungen
Bei Neueinrichtungen empfehlen wir, das Laterit auf die nasse Bodenscheibe zu streuen und festtrocknen zu lassen. 500 g sind ausreichend für ein 200 l Becken. Sie haben weniger Arbeit und das Laterit kann durch „Bauarbeiten“ bei der Einrichtung nicht so leicht aufgewirbelt werden.

Flüssiger Eisendünger
Eisendünger wird dem Wasser täglich zugegeben. Das Problem ist, dass dreiwertiges Eisen wasserunlöslich ist. Das zweiwertige Eisen im Dünger wird oxydiert, fällt aus und muss häufiger nachdosiert werden. Messungen im Filterschlamm haben eine Eisenkonzentration von mehreren 1000 mg/l ergeben, die dort auf einer „Eisendeponie“ liegen. Deshalb ist bei hochwertigen Eisendüngern das Eisen komplex gebunden, damit es nicht sofort ausfällt. Die Komplexe werden langsam „geknackt“, so dass die Düngung gleichmäßig erfolgt. Der Eisengehalt in Ihrem Aquarium sollte auf jeden Fall zwischen 0,05 - 0,2 mg/l liegen. Eine zu große Menge an Eisen ist ebenso schädlich wie ein Mangel. Kontrollieren Sie deshalb den Eisenwert regelmäßig.

Kohlendioxyd
Unter allen von Pflanzen benötigten Nährstoffen ist Kohlendioxyd (CO2) der wichtigste. Der Gehalt an Kohlendioxyd im Wasser kann schwanken und bedarf so bei der Pflege von Wasserpflanzen in unserem Aquarium besonderer Aufmerksamkeit. Alle höheren Pflanzen stellen aus Wasser und CO2 unter der Ausnutzung der Sonnenenergie (Licht) einen hochwertigen Zucker her. Als „Abfallprodukt“ entsteht bei der Photosynthese der für Tiere (Fische) und Pflanzen lebensnotwendige Sauerstoff. In großen Gewässern ist ausreichend freies CO2 für die Photosynthese vorhanden. Nachschub durch alle im Wasser lebenden Sauerstoffverbraucher wie z.B. Fische und Mikroorganismen ist gewährleistet. Die Natur schafft sich Ihr eigenes Gleichgewicht. Im Verhältnis zu Naturgewässern leben in unserem Aquarium zahlreiche Fisch- und Pflanzenarten in einer „biotopischen Pfütze“, in der zudem noch das Verhältnis zwischen Fischen und Pflanzen zu Lasten der Pflanzen verschoben ist.

Eine dichte Bepflanzung und ein ausgewogener Fischbesatz garantieren ein günstiges Gleichgewicht der Kräfte und optimale Lebensbedingungen für Tier und Pflanze. Hierbei wird auf elektrolytischem Weg (Zersetzung durch Strom) aus Graphit Kohlendioxyd für Ihre Wasserpflanzen gewonnen.

Das lästige Flaschefüllen entfällt, da einfach eine neue CO2-Kohle in das Sandwich des in 10 Stufen einstellbaren Regelgeräts eingesetzt wird. Auf alle weiteren Vorteile dieses innovativen Gerätes einzugehen, würde den Rahmen dieses kurzen Artikels sprengen.

Sauerstoffproduktion
Pflanzen produzieren bei der Photosynthese als „Abfallprodukt“ Sauerstoff. Dieser Sauerstoff wird von Mikroorganismen und Fischen „veratmet“. Der Sauerstoffgehalt ist demzufolge morgens niedriger als abends, da die Pflanzen die Nacht über keinen Sauerstoff produziert haben. In einem gut eingefahrenen und bepflanztem Aquarium liegt die Sauerstoff-Sättigung des Wassers morgens bei 60 - 70 % (5 - 6 mg/l) und abends bei 100 % (8 - 10 mg/l). Pflanzen versorgen ein Aquarium wesentlich besser mit Sauerstoff als z.B. ein Sprudelstein. Sauerstoff wird auch über die Wurzeln abgegeben, so dass der Bodengrund durchlüftet wird und sich keine Fäulniszonen bilden können.

Schadstoffabbau
Ein wesentlicher Bestandteil der Pflanzennahrung sind Stickstoffverbindungen, wie z.B. Nitrat. Es entsteht als Abbauprodukt aus den Ausscheidungen der Fische und aus anderem Bio-Müll, z.B. Futterresten, abgestorbenen Pflanzenteilen etc. Ein zu hoher Nitratgehalt im Wasser (ab 50 mg/l) ist schädlich für Fische und kann zu Algenwachstum führen. Pflanzen entziehen dem Wasser Nitrat und verbessern so die Umweltbedingungen im Aquarium. Gerade das Ausdünnen der Wasserpflanzen erlaubt uns organische und anorganische Materie aus dem relativ abgeschlossenen System Aquarium zu entfernen, in das wir ständig durch Futter und Pflanzendünger hochenergetische Substanzen einfügen.

Die Optik
Schadstoffabbau, Sauerstoffproduktion...; doch das daraus Resultierende ist für uns Aquarianer am schönsten: Ein Aquarium mit sattgrünen, dichtwachsenden Pflanzen sieht einfach klasse aus! Neben der wohltuenden, beruhigenden Wirkung (unser Auge kann die Farbe Grün am besten von allen Farben wahrnehmen) schaffen dichte Pflanzenbestände Versteckplätze für Jungfische oder schwächere Tiere und die dominanten Revierbesitzer. In den USA gibt es Aquarien sogar auf Rezept! Die beruhigende Wirkung ist so groß, dass Ärzte damit Ihre Patienten therapieren. Wachsen alle Pflanzen wunderbar und läuft das Aquarium „schön rund“, sind Pflanzen, Fische und Pfleger zufrieden. Was aber tun, wenn die Wasserpflanzen nicht so richtig wachsen wollen?

Hauptursachen für spärlichen Pflanzenwuchs
• ungenügende Beleuchtung
• falscher Bodengrund
• zu wenig Wasserwechsel
• keine Pflanzendüngung

Wenn Sie diese Faktoren alle bedacht und optimiert haben und in Ihrem Aquarium trotzdem die Pflanzen kümmern, ist nicht genug freies Kohlendioxyd im Wasser - eine CO2-Düngung ist notwendig. Denn hier tritt wieder die schon beschriebene Fass-Regel auf. Das „fehlende Holzbrett“ ist hier das Kohlendioxyd.

Bei ausreichendem Kohlendioxyd-Gehalt läuft die Photosynthese der Aquarienpflanzen mit voller Kraft, die Pflanzen wachsen gut und kräftig und produzieren so auch mehr Sauerstoff. Ihr gesamtes Aqua-System läuft runder und gleichmäßiger. Neben der Förderung des Pflanzenwachstums bewirkt Kohlendioxyd in Ihrem Aquarium noch andere wichtige Verbesserungen: CO2 verhindert das Ausfallen des im Wasser gelösten Kalkes und vermindert dadurch die Gefahr eines Säuresturzes. CO2 senkt den pH-Wert und mit der entsprechenden Regeleinrichtung können Sie den pH-Wert Ihres Aquarienwassers nach dem gleichen Prinzip wie die Natur konstant halten. Je höher die Karbonathärte ist, desto mehr CO2 muss zugegeben werden, um den pH-Wert zu senken und die Ausfällung von Kalk zu verhindern. Die Karbonathärte und den pH-Wert Ihres Leitungswassers erfragen Sie bei Ihrem Wasserwerk oder testen Sie selbst mit Wassertest-Sets.

Die CO2 Düngung
Herkömmliche Druckgassysteme arbeiten nach folgendem Prinzip: Aus der CO2-Flasche entweicht mit großem Druck gasförmiges Kohlendioxyd. Damit wir überhaupt gefahrlos arbeiten können, muss dieser Druck reduziert und auf einem konstanten Arbeitsdruck gehalten werden (wie bei einer Tauchflasche). Diese Funktion übernimmt der Druckminderer, auf dem Manometer kann man den Arbeitsdruck ablesen.

Der immer noch hohe Druck von 1 - 1,5 bar wird mit einem Nadelventil fein dosiert. Über ein Rückschlagventil (damit kein Wasser in die Flasche laufen kann) und einen Blasenzähler (Dosierhilfe) wird Kohlendioxyd in den Ansaugstutzen des Außenfilters geleitet.

In den Ansaugstutzen deshalb, damit das CO2 sich gut im Wasser lösen kann und nicht nach kurzem Aufenthalt sofort wieder ausgast. Der Außenfilter sollte nicht mit Filterwatte betrieben werden, da sich bei diesem Filtermedium große Gasblasen ansammeln können. Dieses Gerät ist wahrscheinlich die Revolution in der Pflege von Wasserpflanzen. Genial einfach und einfach genial wird über den Vorgang der Elektrolyse CO2 hergestellt. Die Versorgung der Wasserpflanzen ist nicht wie bei Druckgassystemen abhängig von der Umgebungstemperatur oder dem Flaschendruck, sondern ist reproduzierbar genau über einen Drehregler einstellbar.

Durch Ersatzkohlen, die kinderleicht zu wechseln sind, kann ein Vorrat angelegt werden, so dass das Flaschenbefüllen und die Anreise zum Zoofachgeschäft weitgehend entfallen. Unseren Carbo plus sowie die Ersatzkohlen können Sie auch bei Ihrem Fachhändler „an der Ecke“ erwerben. Bitte sprechen Sie ihn im Bedarfsfall einfach an.

Der CO2-Bedarf Ihres Aquariums
Der Bedarf an Kohlendioxyd hängt ganz von der Bepflanzung, dem Fischbesatz, den Wasserwerten und dem Gesamtzustand des Aqua-Systems ab. Eine genaue Angabe ist deshalb nicht möglich, so dass hier nur grobe Richtwerte gegeben werden können. 100 Liter Aquarienwasser benötigen bei normaler Bepflanzung ca. 1 Gramm CO2 täglich. Den genauen Kohlendioxyd-Bedarf Ihres Aquariums ermitteln Sie mit einem CO2-Dauertest.





 
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