Sauerstoff - Holly Aquaristik

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Sauerstoff

Tipps und Tricks

Der Sauerstoffgehalt ist ein in der Aquaristik häufig unterbewerteter Wasserparameter. Nitrit- und Nitratwert, pH und Gesamthärte sind gerne und häufig gemessene Wasserwerte, aber der Sauerstoffgehalt (und ebenso der Phosphatwert) werden meistens erst dann beachtet, wenn Probleme aufgetreten sind und die Not bereits groß ist.

Um die Bedeutung von Sauerstoff einmal darzustellen, bringen wir an dieser Stelle einen kurzen Abriss zu diesem Thema. Ein funktionierendes Aquarium hat einen ausreichend hohen Sauerstoffgehalt. Der Schadstoffgehalt im Filter benötigt einen Sauerstoffgehalt von ca. 6 mg/l.

Fast alle in unserem Aquarium lebenden Organismen, d. h. Fische, Pflanzen, Bakterien, Wirbellose etc. verbrauchen bei der Zellatmung Sauerstoff. Ein großes Problem für aquatisch lebende Organismen ist, dass sich nur relativ wenig Sauerstoff im Wasser - bei 25 °C sind es bei Idealbedingungen gerade einmal 8,3 mg/l - lösen kann. Luft hingegen enthält fast immer 21 % Sauerstoff.

Erschwerend für die Pflege eines tropischen Aquariums kommt noch hinzu, dass sich Sauerstoff bei höheren Temperaturen schlechter im Wasser löst als bei niedrigen.

Je höher also die Temperatur, desto niedriger ist der Sauerstoffgehalt. Doch nicht nur die Atmung und somit die biologische Funktion in einem Aquarium hängen vom Sauerstoffgehalt ab, auch der Gehalt an gelösten Substanzen - wie z.B. der Gehalt an Eisen oder Spurenelementen - ist im Rahmen des stattfindenden Abbauprozesses abhängig vom Sauerstoffgehalt.

Als ein Beispiel für die Bedeutung des Sauerstoffgehaltes sei hier die Filterung genannt. Der Abbau der organischen Verbindungen ist einer der Hauptsauerstoffverbraucher im Aquarium. Durch ein Zuviel an Futter oder einen lange nicht gereinigten Filter kann es zu einem so großen Mangel an Sauerstoff kommen, dass der Abbau der Stickstoffverbindungen von Nitrit zu Nitrat nur teilweise erfolgt. Das ergibt das gar nicht so seltene „Wassertestbild” des zu hohen Nitritwertes trotz eines eingefahrenen Aquariums.

Wie hoch ist der Sauerstoffgehalt im Aquarium?
Diese Frage kann nicht so einfach beantwortet werden, denn abhängig von der Fisch- und Pflanzengesellschaft schwankt auch der Sauerstoffbedarf. Fische aus schnellfließenden und sauerstoffreichen Gewässern (z.B. Harnischwelse) haben eine viel geringere Toleranz gegenüber Sauerstoffmangel als z. B. Labyrinthfische, die sogar über ein spezielles Atmungsorgan (Labyrinth) verfügen, um Luftsauerstoff aufzunehmen. Im Mittel sollte der Sauerstoffgehalt 6 mg/l nicht unterschreiten, wobei natürlich beachtet werden sollte, dass durch die wichtigsten natürlichen Sauerstoffspender, die Pflanzen, am Abend der Sauerstoffgehalt am höchsten ist. Nach der Nacht, wenn alle Aquarienbewohner fleißig Sauerstoff veratmet haben, ist der O2 - Gehalt am niedrigsten, sollte aber 4 mg/l nicht unterschreiten.

Wie wird der Sauerstoffgehalt gemessen?
Es eignen sich alle für den aquaristischen Bereich angebotenen O2-Tests.
Schwimmen Fische an der Wasseroberfläche, atmen schnell und schwer oder halten sogar das Maul aus dem Wasser, muss nicht unbedingt zu wenig Sauerstoff im Wasser gelöst sein! Es kann sich auch um eine NO2-Vergiftung handeln. Stellen Sie solche Symptome fest, messen Sie zuerst NO2 und NH4. Sind diese Werte nicht nachweisbar, überprüfen Sie den Sauerstoffgehalt.

Wie wird der Sauerstoffgehalt erhöht?
Die beste und für Sie und Ihr Aquarium schönste Methode sind gut wachsende Pflanzen. Ein Aquarium sollte mehr Sauerstoff produzieren als es verbraucht, denn nur so ist sichergestellt, dass die Fische einen kurzen Stromausfall, also einen Ausfall des Filters, überstehen. Der Einsatz einer Membranpumpe oder eines Diffusors bei einem Motoraußenfilter ist bei gewünschtem Pflanzenwuchs tagsüber nicht zu empfehlen, da so das im Wasser gelöste Kohlendioxyd ausgetrieben wird. Sie können den Ausstrom des Filters jedoch so ausrichten, dass die Wasseroberfläche stärker bewegt und der Gasaustausch gefördert wird. Reinigen Sie den Filter oft genug und füttern Sie Ihre Fische artgerecht, d.h. abwechslungsreich und nicht zu reichlich. Eine hervorragende Methode, Sauerstoff in gelöster Form einzubringen, sind die Söchting Oxydatoren. Ohne Energieverbrauch und ohne Austreiben von Kohlendioxyd bringen sie lebensnotwendigen Sauerstoff in Ihr Aquarium und sorgen so für ein gesundes Aquariumklima.

Im Reaktionsgefäß der Oxydatoren befindet sich Wasserstoffperoxyd und ein fester Katalysator. Aus der Ausgangssubstanz Wasserstoffperoxid (H2O2) wird mit Hilfe des Katalysators ein Sauerstoffatom (O2) gelöst und an ein Wassermolekül (H2O) „angehängt“. Nur in dieser Form kann der Sauerstoffgehalt im Wasser erhöht werden. Durch die Zugabe von gasförmigem Sauerstoff (O2) in Form von Luftblasen ändert sich an der gelösten Sauerstoffmenge nichts.

Ausströmersteine
Ausströmersteine, die mit einer Membranpumpe betrieben werden, sind eine gute Alternative für Aquarien ohne Pflanzenwuchs. Der Ausströmerstein ganz unten ist besonders pfiffig, denn hier kann mit einer Stellschraube die Luftblasengröße eingestellt werden. Bei bepflanzten Aquarien ist zu beachten, dass durch eine Belüftung am Tage ein Mangel an Kohlendioxyd entsteht, da dieses ausgetrieben wird.

 
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