Heizung - Holly Aquaristik

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Heizung

Tipps und Tricks

Jedes Lebewesen ist an einen bestimmten Temperaturbereich angepasst, bei dem Stoffwechsel, Vitalität und Wohlbefinden am größten sind. Weicht die Umgebungstemperatur von diesem Temperaturoptimum ab, kann es besonders bei den von uns gepflegten wechselwarmen (Körpertemperatur = Umgebungstemperatur) Fischen zu Einschränkungen der Lebensqualität kommen.

Fische und auch Pflanzen reagieren besonders drastisch auf Temperaturveränderungen. So steigt bei 10 °C Temperaturerhöhung der Stoffwechsel bei Fischen und Pflanzen um 100% an! Fische benötigen deutlich mehr Futter, Pflanzen eine höhere Beleuchtungsstärke und mehr Nährstoffe. Ist die Wassertemperatur zu niedrig, läuft auch der Stoffwechsel dementsprechend reduziert.

Auch der Sauerstoffgehalt des Wassers ist temperaturabhängig. Warmes Wasser kann nicht soviel Sauerstoff aufnehmen wie kaltes Wasser. Der jetzt beschriebene Teufelskreis ist für Fische lebensgefährlich: Bei erhöhter Temperatur steigen der Stoffwechsel und somit der Sauerstoffbedarf bei gleichzeitig abnehmendem Sauerstoffgehalt an! Ab einer Temperatur von ca. 30 °C ist bei den meisten Fischen der „Wärmestress“ so groß, dass nachteilige Effekte auftreten, z.B. sinkt die Schlagkraft des Immunsystems, der Fisch wird krankheitsanfälliger. Bei noch höheren Temperaturen wird der Stoffwechsel überlastet, der Fisch stirbt. Bei einer zu niedrigen Temperatur wird der Stoffwechsel reduziert und somit auch die Futteraufnahme.

Wie schon angesprochen, besitzen auch Wasserpflanzen ein Temperaturoptimum. Zu hohe Temperaturen lassen die Pflanzen mehr Licht benötigen und Nährstoffe verbrauchen. Dadurch treten Mangelerscheinungen auf, die sogar zum Tod der Pflanze führen können. Neben den nachteiligen Auswirkungen bei Fischen und Pflanzen laufen bei zu hohen Temperaturen auch alle anderen biologischen und chemischen Prozesse in unserem Aqua-System schneller ab, mit der Folge, dass das gesamte Aquarium mehr Sauerstoff verbraucht und somit schneller (vom Pfleger unbeabsichtigt) in einen Sauerstoffmangel hineinschlittern kann. Die meisten der von uns im Aquarium gepflegten Fische und Pflanzen stammen aus tropischen Gebieten der Erde. Ein Aquarium für diese Pfleglinge sollte deshalb eine konstante Temperatur von 25 - 26 °C aufweisen. Bei den Urvätern der Aquaristik war das Aufheizen des Aquariums und das Einstellen der richtigen Temperatur mitunter nicht ganz einfach und häufig für Bewohner und Pfleger lebensgefährlich. Es wurden Petroleumlampen oder andere fossile Brennstoffe mit wasserdichten Metallgehäusen im Wasser versenkt, oder von unten mit glühenden Briketts die nötige Betriebstemperatur angesteuert.Dass hierbei Fehler auftreten konnten, die eine Vielzahl von Aquarienbewohnern und Pflegern dezimierten, kann man sich gut vorstellen. Heutige Aquarientechnik lässt sich wesentlich komfortabler und sicherer bedienen.

DI Schalter
Elektrischer Strom („Haushaltsspannung“ von 230 Volt) und Wasser ergeben eine tödliche Kombination! Jedes Aquarium sollte deshalb mit einem DI-Schutzschalter (Differenzstrom-Schutzschalter) betrieben werden, um seltene, aber meistens tödliche Unfälle zu vermeiden.

Heizleistung
Bei einem normalen Gesellschaftsaquarium genügen 0,2 - 0,5 Watt pro Liter Wasser bei den hier vorgestellten Heizsystemen. Je größer das Aquarium ist, desto relativ geringer kann die Heizleistung gewählt werden, da die wärmeabgebende Oberfläche im Verhältnis zum Wasservolumen abnimmt. Bei oben offenen Aquarien oder großen Rieselfiltern ist eine prozentual höhere Heizleistung zu wählen, da hier durch die Verdunstung viel Wärmeenergie verloren geht. Für unsere Aquarien können wir zwischen folgenden Heizverfahren wählen:

Stabregelheizer
Stabregelheizer werden direkt im Aquarium installiert. Auf dem kurzen, kompakten Heizstab sitzt ein Bimetall-Thermostat, der die Temperatur regelt. Die neueren Modelle verfügen über eine integrierte Schaltung, d.h. die Temperatur kann direkt über eine Temperaturskala eingestellt werden. Ein Stabheizer darf nicht im Kies vergraben werden, sonst überhitzt sich das Gerät und kann platzen. Mittlerweile werden allerdings auch Regelheizer angeboten, die so gut wie unzerbrechlich sind. Wählen Sie Ihren Heizer entsprechend der Aquariengröße aus. Wird der Heizer zu groß gewählt, kann bei einem Ausfall des Thermostats, etwa durch Festkleben des Bimetall-Schalters, das Becken überheizt werden. Außerdem schaltet ein zu stark ausgewählter Heizer schneller an und aus, da er das Wasser schnell aufwärmt. Der Verschleiß für die Thermostateinheit ist deutlich höher. Natürlich können Stabheizer auch über einen elektronischen Temperaturregler angesteuert werden. Hierbei verschleißt der Heizer nicht so schnell, da das Steuergerät die Schaltvorgänge übernimmt. Bei Stabheizern ist ein Nachteil, dass ein 230 Volt-Gerät direkt im Wasser ist. Bei ungenügender Wasserbewegung kommt es zu heißen und kalten Zonen und der Bodengrund wird nicht so optimal durchflutet wie bei einer Bodenheizung.

Heizkabel als Bodenheizung
Dieses Heizsystem bietet die meisten Vorteile für Aquarianer. Ein großer Vorteil des Heizkabels ist die Sicherheit bei Benutzung von 24 Volt Niedervolt-Strom. Pflanzen bevorzugen einen warmen Bodengrund mit daraus resultierender Durchströmung. Die Abfallstoffe werden dann schnell mineralisiert, so dass das Pflanzenwachstum intensiviert und die Standzeit des Bodengrundes erheblich verlängert wird. Die Durchströmung des Bodengrundes verhindert frühzeitiges Faulen durch gute Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Pflanzenwurzeln. Durch die Durchströmung mit sauerstoffreichem Wasser wird der Bodengrund zum Biofilter mit einer riesigen Oberfläche und Bakterienkultur. Die Abfallstoffe werden dann schnell mineralisiert.

Als optimale Heizleistung für eine Bodenheizung empfehlen wir ca. 1 Watt auf 2 l Aquariumwasser.

Eine einfache Methode der Bodenflutung ist folgende: Sie benötigen nur ein Heizkabel und einen Trafo. Die Leistung wählen Sie möglichst niedrig und koppeln den Trafo mit dem Licht (Zeitschaltuhr). Ideal für größere Aquarien ist hierbei unser 50 Watt Kabel, welches extra lang ist. Der Effekt dieses einfachen und preiswerten Bodenflutsystems ist, dass Sie den ganzen Tag eine Bodendurchströmung haben und nachts sogar - wie in der Natur - eine Abkühlung des Bodengrundes. Die Wassertemperatur im Aquarium regelt ein Stabregelheizer.

Thermofilter
Bei dieser Art der Heizung sind Heizer und Filter zusammen untergebracht. Vorteilhaft ist, dass ein Elektrogerät weniger im Aquarium ist, nachteilig ist, wie beim Stabheizer auch, die mangelhafte Bodendurchströmung.

Kühlaggregate
Für Liebhaber heimischer Fischarten oder Niederer Tiere aus der Nord- und Ostsee sowie dem Mittelmeer sind neben der Heizung auch Kühlaggregate ein wichtiges Utensil, denn viele Tiere können Temperaturen über 20° C nicht auf Dauer überstehen und gerade im Sommer können die Temperaturen auch bei ausgeschalteter Beleuchtung weit über diese Gefahrenmarke steigen. Ausreichend dimensionierte Kühlaggregate, die in den Filterkreislauf geschaltet werden halten die Temperaturen thermostatgesteuert sicher im richtigen Bereich.




 
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