Beleuchtung - Holly Aquaristik

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Beleuchtung

Tipps und Tricks

Jeder hat bei der Beleuchtung seines Aquariums sein eigenes Erfolgsrezept.
Pflanzen benötigen, genau wie andere Lebewesen, Energie zum wachsen. Aus Licht und Nährstoffen (NO3, PO4, etc.) können sie bei Vorhandensein von CO2 Zucker herstellen, der ihnen als Energiespeicher dient (Photosynthese, Assimilation).

Ein Aquarium soll einen Ausschnitt der natürlichen Verhältnisse wiedergeben. Dazu gehört auch das Licht. In der Natur sind die Lichtverhältnisse komplizierter als die gleichmäßige Beleuchtung über einem Aquarium. Je nach Standort kommen in einem Biotop schattige Uferbereiche und helle, sonnenbeschienene Zonen nebeneinander vor. Zudem wird bei schräg einfallendem Licht (morgens und abends) ein größerer Anteil Licht reflektiert und dringt gar nicht erst ins Wasser ein. Dazu kommen noch sonnige, bewölkte und ganz verregnete Tage. Hervorragend geeignet für die Nachbildung dieser Lichverhältnisse sind Beleuchtungscomputer, die über elektronische Dimmer verfügen. Somit wird Aquarienfischen und -pflanzen ein naturgetreuer Sonnenauf- bzw. -untergang geboten. Die Möglichkeit nachts das Aquarium mit künstlichem Mondlicht zu beleuchten, erlaubt die Betrachtung ganz anderer Verhaltensweisen bei den Aquarienbewohnern. Die Vorteile sind offensichtlich: Durch morgendliches Hoch- und abendliches Abdimmen stehen die Tiere weniger unter Stress als bei plötzlichem Einschalten der gesamten Lichtmenge. Die dimmbaren Leuchtbalken lassen sich mit etwas Geschick in viele vorhandene Abdeckungen nachträglich einbauen.

Welche Beleuchtung für welches Aquarium?
Diese Frage gibt schon vor, dass es mehrere Möglichkeiten gibt, das Lichtbedürfnis von Aquarienpflanzen zu stillen. Fische benötigen nur soviel Licht, dass sie sich ernähren und fortpflanzen können. Nur der Geschmack des Betrachters macht es notwendig, auch über einem Aquarium mit z.B. aufwuchsfressenden Malawisee-Cichliden eine Beleuchtung zu installieren, die die Farben der Tiere hervorhebt.
Die am meisten verbreitete Lichtanlage ist sicherlich die Aquarienabdeckung mit zwei oder mehr Leuchtstoffröhren.

Bei vielen Firmen ist es auch inzwischen Standard, dass der Kunde zwischen herkömmlichen T8 (26 mm) und leistungsstärkeren T5 (16 mm) Leuchtstoffröhren wählen kann. Auch die Leuchtmittel-Hersteller bieten speziell für die Aquaristik konzipierte Lichtfarben in T5 Technologie an. Hat man die Möglichkeit, das Aquarium oben offen zu betreiben, bieten sich diverse Hänge- und Aufsatzleuchten zur individuellen Gestaltung an. Diese Lampen werden meist mit T5 oder Metallhalogendampf-Lampentechnik angeboten. Diese Technik erlaubt eine sehr flache und kompakte Bauweise und ist auch für Aquarien, die höher als 50 cm sind, geeignet.

Leuchtmittel sind Verbrauchsmaterial, so müssen Leuchtstoffröhren (T5 +T8) alle 6 - 12 Monate ersetzt werden. Bei HQI-Strahlern haben Versuche gezeigt, dass je höher die Wattzahl mit gleichzeitig hoher Farbtemperatur ist, desto kürzer ist die Lebensdauer.
70 - 250 W Brenner (13.000 K) erreichen ca. sechs Monate hervorragendes Korallenwachstum, 400 & 1.000 W Brenner mussten nach 3 Monaten ausgetauscht werden. Die althergebrachten Gewächshauslampen (HQL) werden im dauernden Vergleich der Lampen nicht bestehen können, da die Lichtausbeute im Vergleich zur Leistungsaufnahme sehr gering ist.

Beleuchtungsdauer
In den Tropen liegt die Tageslichtdauer bei ca. 10 - 12 Stunden, jedoch tritt durch den flachen Einfallswinkel in den Morgen- und Abendstunden nur sehr wenig Licht in das Wasser ein. Die „effektive Beleuchtungszeit“ der Pflanzen in ihren Heimatgebieten ist also deutlich kürzer als die Tageslichtlänge. Eine Beleuchtungsdauer von 8 - 10 Stunden hat sich in unseren Aquarien gut bewährt. Jedoch sollte die Beleuchtung nicht vor der Arbeit vier Stunden und zum Feierabend fünf Stunden lang eingeschaltet werden. Das bringt den Biorhythmus der Pflanzen durcheinander und verringert durch häufiges An- und Ausschalten die Haltbarkeit der Leuchtmittel. Besser ist ein später Beginn, so dass Sie nach Feierabend Ihr Aquarium genießen können. Verändern Sie die Beleuchtungszeit, sollte dies immer schrittweise (je ca. 30 Minuten) geschehen. Nach wenigen Tagen haben sich Fische und Pflanzen auf diese Verschiebung eingestellt. Die Schaltung über eine Zeitschaltuhr ist empfehlenswert, da sie konstant ist.

Ein „Regentag“ für die Pflanzen
Sehr positiv wirkt sich auch ein „Regentag“ auf die Pflanzen aus. Lassen sie einfach an einem Tag in der Woche die Beleuchtung ausgeschaltet. Die Photosynthesesysteme der Pflanzen können sich an einem „Gewittertag“ hervorragend erneuern und regenerieren. Außerdem kommen Algen mit dieser Unterbrechung nicht gut zurecht, Ihr Aquarium wird algenärmer.

Beleuchtungsstärke
ist ein Maß für die Helligkeit auf einer Fläche. Die Beleuchtungsstärke wird in Lux [lx] gemessen. Im Sonnenlicht erreicht die Helligkeit bis zu 100.000 Lux, im Schatten sinkt der Wert auf etwa 10.000 Lux. Ein mit Kunstlicht beleuchtetes Zimmer hat gerade noch 300 Lux. Dass uns diese geringe Beleuchtungsstärke immer noch hell vorkommt, verdanken wir der Anpassungsfähigkeit unserer Augen.

Lichtstrom
wird in Lumen [lm] gemessen und bezeichnet die Lichtenergie, die von einer Lichtquelle in den Raum abgegeben wird. Ein Lumen Lichtstrom erzeugt auf einer 1 m2 großen Fläche die Beleuchtungsstärke von 1 Lux.

Lichtausbeute (Wirkungsgrad)
iist der Lichtstrom pro Watt Stromaufnahme, die Einheit ist [lm/W]. Den höchsten Wirkungsgrad von allen Aquarienlampen haben Leuchtstofflampen.

Farbtemperatur
Sie wird in Kelvin (K) gemessen und gibt den Farbcharakter einer Lichtquelle an. Tageslicht hat eine Farbtemperatur von 3.000 - 6.000 K, mit einem Maximum in der Mittagszeit. In der Aquaristik wird meistens Lichtausbeute mit Farbtemperatur verwechselt. Aus 150 W Leistungsaufnahme können egal mit welcher Farbtemperatur nur 150 W Lichtleistung erzeugt werden.

Lichtfarbe
Das uns weiß erscheinende Licht ist eine Mischung aus den Spektralfarben. Das Grün der Pflanzen kommt daher, dass diese die Spektralfarbe grün nicht absorbieren, sondern reflektieren. Ein schwarzer Körper nimmt alle Spektralfarben auf. Die Lichtfarbe besitzt keine Einheit. Pflanzen haben ein Photosyntheseoptimum im roten, Algen mehr im blauen Spektralbereich.

Leuchtstofflampe
Dieser auch als „Leuchtstoffröhre“ oder „Neonröhre“ bezeichnete Typ ist in der Aquaristik wohl am weitesten verbreitet. Auf der Innenseite des Glasrohrs ist ein fluoreszierender Leuchtstoff aufgetragen, der durch UV-Strahlung angeregt wird und helles, sichtbares Licht abgibt. Leuchtstoffröhren gibt es in unterschiedlichen Längen und Lichtfarben. Auf dem Aquarium aufliegende Abdeckungen enthalten Leuchtstoffröhren. Je nach Anzahl der Röhren kann man verschiedene Lichtfarben miteinander kombinieren. 100 % Leistung und Langlebigkeit erbringen Leuchtstoffröhren nur bei einer Temperatur von 20 - 25 °C, achten Sie deshalb auf ausreichend groß dimensionierte Belüftungen. Bei 50 °C ist die Leistung der Röhren schon auf 85 % abgesunken, die Haltbarkeit ist bei diesen Belastungen deutlich geringer. Bei einer täglichen Betriebsdauer von 8 - 10 Stunden sollten Leuchtstoffröhren nach einem halben Jahr, spätestens aber nach 9 Monaten, ausgetauscht werden. Mit bloßem Auge ist dieser Verschleiß nicht zu erkennen, Leuchtstofflampen leuchten das Aquarium flächig und sehr gleichmäßig aus. Es entstehen keine Licht- und Schattenzonen wie bei einer punktuellen Lichtquelle (vgl. HQL u. HQI). Zudem haben sie den Vorteil, den Betrachter nicht zu blenden. Das „Wohnlicht“, welches ein Aquarium mit einer Abdeckung abgibt, ist sehr harmonisch und gleichmäßig.

T5-Leuchtstoffröhren
Sie sind die nächste Generation von Leuchtstoffröhren. In einigen Bereichen haben die T5-Röhren die T8-Technoligie bereits abgelöst. Folgende Unterschiede zwischen T5 und T8 sind zu beachten:
- Technik:Durch den Einsatz von elektronischen Vorschaltgeräten flackern die Röhren nicht mehr - sehr angenehm für Tiere und Pflanzen.
- Leistung: Bis zu 50% mehr Licht bei gleicher Haltbarkeit der Röhre. Besonders bei Meerwasser ist die T5-Leuchte eine Alternative zu den HQI-Leuchten. Die Lichtleistung reicht auch bei Steinkorallen aus!
- Bauweise: Die T5-Röhre ist im Durchmesser deutlich schmaler als die T8-Röhre. Dies hat zum Vorteil, dass schlankere Bauformen möglich sind und die Röhren bei Verwendung eines Reflektors den Lichtstrom nicht so stark abschatten.

HQL-Leuchten
Quecksilberdampf-Hochdrucklampen funktionieren nach einem ähnlichem Prinzip wie Leuchtstoffröhren. Der Hochdruck-Brenner im Glaskörper erzeugt UV-Strahlung, die wiederum das aufgeschichtete Leuchtmittel zur Abgabe von Licht anregt.
Tipp: Die HQL-Lampen (oder auch HPL, HSL genannt) sehen ähnlich aus wie Glühlampen, dürfen aber nicht in deren Fassungen eingeschraubt werden.
Explosionsgefahr! Bei den Lichtfarben gibt es bei den HQL-Leuchten deutlich weniger Auswahl als bei den Leuchtstoffröhren: Warmweiß (pflanzenfreundlich, „HQL“) und Warmton (besonders hoher Rotanteil, „HQL de Luxe“)

HQI-Lampen
Der Hochdruckbrenner enthält zusätzlich Halogen-Metalldämpfe, wodurch sichtbares Licht geliefert und die Beschichtung des äußeren Kolbens mit Leuchtstoffen überflüssig wird. Lichtfarben sind erhältlich in Neutralweiß (NDL, 4.300 K) und Tageslicht (D, 5.600 K) und 10.000 K für Meerwasser bzw. Niedere Tiere. HQI-Beleuchtungen sind für die Meerwasseraquaristik absoluter Standard. Ebenfalls ausgezeichnete Erfahrungen haben wir bezüglich Pflanzenwachstum und Farbbrillanz der Fische im Süßwasseraquarium mit der Lichtfarbe D (Daylight) gemacht. HQI-Brenner sollten alle 12 Monate ausgetauscht werden. In der Meerwasseraquaristik werden auch Brenner mit immer höheren Farbtemperaturen angeboten. Kelvinzahlen von 10.000, 13.000 oder 14.000 werden von den meisten Wirbellosen problemlos toleriert. Der Einsatz von 20.000 K oder „Blue Brenner“ als einzige Lichtquelle ist nicht empfehlenswert. Mangelndes Korallenwachstum und Algenbildung können die Folge sein.

Hängelampen
Sie sollten so aufgehängt werden, dass sie den Betrachter nicht blenden können. Besonders erwähnenswert sind bei punktuell strahlenden Hängeleuchten die sehr schönen, durch die Oberflächenbewegung erzeugten, Sonnenlicht ähnlichen Lichtmuster auf dem Beckenboden. HQL-Leuchten sollten spätestens alle neun Monate ausgewechselt werden.



 
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